Aktien kaufen und verkaufen

Aktuell haben es Sparer schwer, der Festgeld Zins steht bei ca. 0,5 Prozent. Selbst die Inflation übersteigt diese kleinen Wertzuwächse, sodass das Vermögen von Sparern jährlich schrumpft.

Wer also langfristig Vermögen aufbauen will, sollte den Kauf von Aktien in Erwägung ziehen. Die Börse ist keineswegs nur Spekulation, kurzfristige Schwankungen können aber zu Verlusten führen.

Für den langfristigen Anleger mit einem Anlagehorizont von über 10 Jahren ist es dagegen durch Aktien kaufen wahrscheinlich über diesen Zeitraum eine positive Rendite zu erwirtschaften.

Den einfachsten Einstieg zur Börse bieten ETFs und ETF Sparpläne, aber auch der Kauf von Einzelaktien ist kein Hexenwerk. Nachfolgend bieten wir eine Anleitung der Aktien kaufen limit Order.

Warum lohnt es sich Aktien kaufen?

Wie bereits beschreiben befinden wir uns aktuell in einer Niedrigzinsphase. Das Sparbuch wirft kaum Zinsen ab, im Gegenteil, aktuell werden vereinzelt sogar Negativzinsen eingeführt. Deshalb sind Aktien gerade in dieser Zeit besonders attraktiv. Bei Aktien handelt es sich um die gängigste Geldanlage mit hohen Renditechancen.

Während Sparer unter niedrigen Zinsen leiden, profitieren Aktienmärkte gleich doppelt davon. Einerseits können Unternehmen sich zu sehr niedrigen Zinsen refinanzieren. Zusätzlich verlieren klassische Geldanlagen wie das Sparbuch mit sinkenden Zinsen immer weiter an Beliebtheit. Bleiben oder Sinken die aktuellen Zinsen also sogar noch, dürfte weiteres Geld in die Aktienmärkte fließen und damit zu steigenden Aktienkursen führen.

Unabhängig diesen aktuellen Gegebenheiten haben sich Aktien schon immer als langfristig gute Geldanlage ergeben. Durch stetiges Bevölkerungswachstum und steigende Produktivität wachsen die Umsätze der Unternehmen und damit auch die Gewinne über die Zeit. Als Anteilseigner könnest du von diesen steigenden Gewinnen profitieren.

Können Unternehmen über Jahre ihren Gewinn erfolgreich steigern, gewinnt das Unternehmen an Wert hinzu. Aktien sind Anteile an einem Unternehmen, auch diese steigen über die Zeit also im Kurs. Zusätzlich schüttet ein Großteil der Unternehmen Dividenden aus. Dabei handelt es sich um einen gewissen Anteil des Gewinns, der in Form von Geld an dich ausgeschüttet wird.

Dividenden werden dabei immer in Relation zum Kurs gesehen. Bei einem Kurs von 100 Euro wurden 3 Euro Dividende also eine Dividendenrendite von 3% bedeuten. Verändert sich der Kurs nicht, hättest du somit bereits 3% deines investierten Kapitals wieder. Auf das Jahr gesehen entspräche dies einer Rendite von 3%, da du am Ende über 103 Euro verfügst.

Kurs und Dividendensteigerungen machen Unternehmensbeteiligungen interessant

Ein erfolgreiches Unternehmen weist jedoch steigende Gewinne auf. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass unser Aktienkurs über die Jahre an Wert gewinnt. Ein Aktienkurs von 105 Euro am Ende des Jahres und damit Kursgewinne in Höhe von 5 Euro sind deshalb nicht unwahrscheinlich. Unsere jährliche Rendite würde dann bereits 8% betragen, da wir am Ende des Jahres über insgesamt 108 Euro verfügen.

Ein Unternehmen mit steigendem Gewinn hat zusätzlich nun die Möglichkeit mehr Gewinn auszuschütten. Um weiterhin eine Dividendenrendite von 3% zu gewährleisten, müsste die jetzige Dividende also auf 3,15 Euro angehoben werden. Zusätzlich erwirtschaftet das Unternehmen auch im nächsten Jahr wieder steigende Gewinne.  Der Kurs steigt beispielsweise wie im Vorjahr um 5%, sodass unsere Aktie nun 110,25 wert ist.

Auf den ersten Blick erscheinen diese Effekte nicht sonderlich stark, langfristig entsteht aus diesen Zinseszinseffekten, insbesondere wenn die Dividenden noch reinvestiert werden, exponentielles Wachstum. Während der bekannteste amerikanische Aktienindizes Dow Jones mit Dividenden so seit 1897 eine durchschnittliche Jahresrendite von 10,06% aufweisen kann, ist deine Position nach 20 Jahren und durchschnittlicher Performance von 8 % jährlich (5 % Kursgewinne, 3% reinvestierte Dividenden) 466 Euro wert und schüttet eine Dividende von ca. 14 Euro pro Jahr aus.

Beindruckende Zahlen, obwohl unsere Schätzungen mit 8% im Vergleich zum Dow Jones sogar eher konservativ waren. Um die Frage „Warum Aktien kaufen?“ zu beantworten, sind also steigende Kurse und Dividenden die korrekte Antwort. Mit viel Geduld und ein wenig Glück kann es sogar sein, dass du irgendwann jährlich deine Anfangsinvestition von 100 Euro pro Jahr als Dividende ausgezahlt bekommst und zusätzlich auf großen Kursgewinnen sitzt.

Kurzfristig mögen Aktien also nicht das größte Aufsehen erregen, im Gegenteil, über kurzfristige Schwankungen wird sich teils sehr stark geärgert. Langfristig bieten Aktien aber insbesondere durch stetige Dividendensteigerungen die Möglichkeit ein jährliches Einkommen aufzubauen, dass deine Investition von Jahr zu Jahr lohnenswerter werden und das Risiko von Kursschwankungen unwichtig erscheinen lässt.

Acht Schritte zum erfolgreichen Kauf

1. Grundzüge der Börse verstehen

Bevor Aktien gekauft werden, sollte ein Einsteiger sich en Bild von der Börse machen. Wie die Börse funktioniert, welche Spieler sich dort bewegen und wie die Denkweise an der Börse ist, haben wir ausführlich auf unserer Seite Börse verstehen erklärt. Ohne eine konkrete Vorstellung von den Grundzügen einer Börse sollte nicht investiert werden.

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2. Ein eigenes Anlageziel definieren

Als Nächstes sollten du klären, wie viel Geld du wie lange investieren willst. Während bei Renditeimmobilien der Einsatz von Fremdkapital zwingend notwendig ist, sollten Aktien niemals mit Fremdkapital gekauft werden. Zudem muss geklärt werden, welches Risiko man selbst eingehen will und welche Rendite man dabei anstrebt.

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3. Eine eigene Anlagestrategie festlegen

Nun solltest du festlegen, nach welchem Schema du investierst. Dies kann eine Börsenstrategie bekannter Investoren oder auch eine eigens entwickelte sein. Beachte nur, dass nur wenige bekannte Börsenstrategien wirklich erprobt sind und wissenschaftlich funktionieren. Aus unserer Seite über Anlagestrategien findest du eine Auflistung der bekanntesten Anlagemethoden.

Entscheidest du dich für eine eigene Anlagestrategie, sollten du dieser auch treu bleiben. Gefühle sollten an der Börse weitgehend ausgeblendet werden. Käufe und Verkäufe aus Gefühl bringen in der Regel langfristig keinen Erfolg. Sehr wohl kann einem aber die Umwelt bei der eigenen Strategie unterstützen. Es ergibt durchaus Sinn Aktien zu kaufen, deren Produkte man selbst nutzt oder überzeugt davon ist.

Dennoch sollte das Unternehmen nicht blind gekauft werden und die Fundamentaldaten und Hintergründe des Unternehmens gecheckt werden. Zu der Strategie gehört zudem auch die Aufstellung des Geldes, also wie viel Geld in der Regel investiert ist und wie viel Geld bewusst als Barmittel zurückgehalten werden.

Des Weiteren muss sich etwas zur Diversifikation überlegt werden. Das eingesetzte Kapital sollte auf mehrere Aktien verteilt werden, sodass ein Ausfall nicht schwer wiegt. Ob bestimmte Aktien über- oder untergewichtet werden oder wie viele Positionen etwa in das Depot sollen, muss jeder Investor für sich selbst herausfinden.

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4. Anfängerfehler durch Börsenweisheiten vermeiden

Als Anfänger in ein neues Thema einzusteigen ist wirklich nicht einfach. Insbesondere komplexe Zusammenhänge oder Rückschlüsse aus Erfahrungen sind noch nicht vorhanden. Ein guter Weg dazu ist der langjährige Handel an der Börse selbst, sowie Bücher und andere Wissensquellen. Erstaunlich gut funktionieren aber auch Börsenweisheiten von vielen verschiedenen Experten, gerne auch mit unterschiedlichen Positionen.

All diesen sollte natürlich nicht hundertprozentig vertraut werden, wer sich aber aktiv damit auseinandersetzt und gleichzeitig bereits erste eigene Börsenerfahrungen sammelt, wird sich selbst bald eine eigene Meinung bilden können. Dies ist an der Börse enorm wichtig, da jeder für sein Geld allein verantwortlich ist und auch sein sollte.

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5. Das richtige Wertpapierdepot und Handelsplatz finden

Als nächstes gilt es das richtige Wertpapierdepot für seine Strategie zu finden. Dieses sollte natürlich möglichst günstig sein und dennoch eine hohe Sicherheit sowie einen tollen Support bieten. Eine genaue Analyse der Anforderungen an ein Wertpapierdepot ist in unserem Wertpapiervergleich zu finden. Dabei spielen auch die dort verfügbaren Handelsplätze eine Rolle, da nicht jedes Wertpapier überall gehandelt werden kann oder sollte.

6. Kaufkandidaten gründlich analysieren

Nun gilt es eventuelle Kaufkandidaten anhand der eigenen Kriterien kritisch zu analysieren sowie mit anderen Aktien zu vergleichen. In jedem Falle sollten sich die Fundamentaldaten und Kennzahlen eines Unternehmens angesehen werden, die Kursperformance, Quartalsmitteilungen, Analystenkommentare, Meinungen sowie andere mögliche, wichtige Informationen sollten zur Rate gezogen werden.

Anschließend gilt es darüber zu entscheiden, ob ein Unternehmen die Kaufkriterien erfüllt. Nun kommt es zum Kauf der Aktie, der anschließend am Besten zeitnah erfolgen sollte. Der Versuch den Markt zu timen geht in den allermeisten Fällen sowieso schief, was in Zeiten eines Bullenmarktes meist dazu führt, dass durch einen verspäteten Einstieg zu einem höheren Preis eingekauft wird.

7. Eigene Aktien beobachten

Nun gilt es in regelmäßigen Abständen die Aktienmärkte zu beobachten. Besonders interessant sind dabei Quartalsmitteilungen oder sonstige Nachrichten von Unternehmen, die das eigene Depot selbst betreffen. Dies sind in erster Linie Nachrichten von eigenen Unternehmen, jedoch ist auch interessant wie es der Branche allgemein sowie Konkurrenten geht.

Dabei sollte regelmäßig geprüft werden, inwiefern die gehaltenen Aktien noch der eigenen Strategie entsprechen, sodass darüber entschieden werden kann, ob die Aktie weiterhin gehalten, verkauft oder sogar nachgekauft werden sollte. Insbesondere bei unberechtigten Kurseinbrüchen können sich so Nachkaufchancen ergeben.

Läuft dagegen etwas gehörig schief, kann aufgrund einer Analyse frühzeitig entschieden werden, dass ein Unternehmen nun verkauft werden muss, sodass man vor weiteren Verlusten geschützt ist.

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8. Entscheidungen mit Bedacht treffen

Auch als langfristiger Investor landet Fehlgriffe, die sich früher oder später abzeichnen. Genauso gibt es teils überraschende Glücksgriffe in Form von Top-Performern im Depot. Ein Umgang mit diesen beiden Extrema fällt oft schwer, insbesondere wenn Analysen der Unternehmen über den weiteren Umgang mit der Aktie kein klares Ergebnis liefern sollten.

Trotzdem muss eine Entscheidung über Nachkauf, Halten oder Verkauf getroffen werden. Leider neigen Investoren dazu, besonders gute Aktien mit verfrüht mit „Gewinnmitnahmen“ zu bestrafen. Einerseits wird das weitere Potenzial so eingeschränkt, andererseits ist allein die Überlegung besonders starke Aktien, wenn es sich um nachhaltige Kurssteigerungen handelt, irrational.

Hauptproblem dabei sind die etwa 26 % Kapitalertragssteuern, die sofort anfallen, sodass eine Aktie in der Regel sogar noch mehr als 10 % fallen müsste, um überhaupt so viel Verlust wie bei einem Verkauf zu generieren. Optimaler ist es dagegen, langsam aber sicher andere, schwächere Positionen aufzustocken, um langfristig wieder auf die Gewichtung einer stark gelaufenen Aktie zu kommen.

Über einen Verkauf sollte dagegen nur bei Aktien, die sichtbar heißgelaufen sind sowie Aktien, die aber über längere Zeit nur größere Verluste erwirtschaftet haben, nachgedacht werden. Während sich bei besonders heiß gelaufenen Aktien ein Teilverkauf anbietet, gibt es bei schwachen Aktien in der Regel gute Gründe für deren schlechte Performance.

Letztendlich muss aber jeder diese Entscheidung allein treffen, zu hastige Verkäufe sind in der Regel aber wie das zu lange Festhalten an Fehlgriffen ein Phänomen, dass vermieden werden sollte.

Wo kaufe ich Aktien?

Während Aktien früher als physische Wertpapiere gehandelt wurden, läuft heute alles elektronisch ab. Einen Termin bei deiner Bank zum Einstieg an der Börse solltest du trotzdem nicht machen. Ein Investment in Aktien ist unserer Meinung zwar trotzdem richtiger als keine Zinsen, die Konditionen bei lokalen Banken sind aber leider sehr schlecht.

Hohe Gebühren und eine Abhängigkeit des Bankberaters können und sollten vermieden werden. Bessere Alternativen sind günstigere Konditionen bei Direktbanken, auch wenn wir insgesamt kostengünstige Onlinebroker priorisieren.

Wie kaufe ich Aktien?

Aktien werden in einem Wertpapierdepot gelagert, über das auch Aktien gekauft werden können. Dieses sollte über günstige Konditionen verfügen und alle wichtigen Wertpapiere im Angebot haben. In unserem umfangreichen Wertpapiervergleich klären wir, welches Depot sich am besten für den Aktienkauf eignet.

Anschließend müsst du dich verifizieren und eine Einzahlung tätigen. Das Geld ist meistens nach spätestens 2 Tagen auf dem Depotkonto und der Handel kann beginnen. Dabei wird zwischen Direkthandel, der oft bei Filialbanken vertreten ist, und dem klassischen elektronischen Börsenhandel unterschieden.

Der Direkthandel erklärt

Beim Handel wird zwischen Direkt und Börsenhandel unterschieden. Beim Direkthandel kaufst du keine Anteile über die Börse, sondern außerbörslich von Banken oder Wertpapierhändlern, die die gewünschten Aktien in Besitz haben.

Diese können den Verkaufspreis frei wählen. Dabei handelt es sich meist um beliebte und bekannte Aktien. Willst du diese Aktien kaufen, kannst du beim Direkthandel oft etwas Geld sparen.

Die Konditionen für einen Kauf sind meist besser als an der Börse. Des Weiteren sparst du an Ordergebühren, da der Preis beim Direkthandel aktuell ist und die Order auch direkt ausgeführt wird.

Der elektronische Börsenhandel erklärt

Beim elektronischen Börsenhandel wird dagegen aus Angebot und Nachfrage ein Preis ermittelt. Insbesondere bei Filialbanken aber auch bei Direktbanken ist der Börsenhandel in der Regel teurer als der Direkthandel.

Onlinebroker verfügen mittlerweile aber über sehr günstige Konditionen, die in den meisten Fällen auch den Direkthandel übertreffen. Allerdings haben diese dann meiste keine Kooperationen mit Wertpapierhändlern, Direkthandel ist dort also nicht möglich.

Wie investiert man in Aktien?

Ist das Depot eingerichtet, kann mit dem Aktienkauf begonnen werden. Zunächst wird über die Suchmaske nach der entsprechenden Aktie gesucht. Gibt es mehrere Wertpapiere mit entsprechendem Namen, wird die Identifikationsnummer ISIN hinzugezogen. Dadurch entsteht keine Verwechslungsgefahr mehr und man sieht sich das richtige Wertpapier an. In den meisten Fällen gibt es jedoch nicht nur ein Suchergebnis.

Das liegt daran, dass die meisten Aktien an mehreren Börsen notiert sind. Dies kann an verschiedenen Börsen in Deutschland wie Frankfurt, Xetra oder beispielsweise Stuttgart sein, aber auch an ausländischen Börsen wie beispielsweise New York. Entscheide dich am besten für den Handelsplatz mit den geringsten Gebühren und einem hohen Handelsvolumen.

Aktien kaufen Order erstellen

Nun kommt es zur Einstellung der Order. Während bei Direktkäufen zu einem festgelegten Preis gekauft wird, muss die Order an der Börse selber eingestellt werden. Als Beispiel ist hier Aktien kaufen limit aufgeführt.

Das bedeutet, dass die Order erst ausgeführt wird, wenn der tatsächliche Börsenkurs diesem entspricht oder das eingegebene Limit unterschreitet. Zu beachten ist, dass die deutsche Börse XETRA nur wochentags von 9 bis 17:30 Uhr geöffnet ist, die amerikanische Börse dagegen von 15:30 bis 22 Uhr deutscher Zeit.

An der Börse gibt keinen festen Preis zudem gekauft wird, orientieren sollte man sich als Käufer aber an dem Geld und Briefkurs, die von der Börse vorgeben werden. Der Geldkurs gibt an, zu welchem Preis Käufer Aktien kaufen können.

Im Gegensatz dazu gibt der Briefkurs an, zu welchem Kurs der Verkäufer seine Aktien verkaufen kann. An diesen Werten sollte man sich orientieren und bei der häufig benutzen, Aktien kaufen Limit Order ein Gebot leicht über dem Briefkurs abgeben.

Aktien kaufen Limit erklärt

In dem Bild ist eine Aktien kaufen Limit Order an der Börse XETRA zu der Aktie Beiersdorf aufgeführt. Links ist gekennzeichnet, dass es sich um eine Limit Order handelt. Rechts daneben kann das Limit für einen Aktienkauf angegeben werden, unter dem die Order ausgeführt werden würde. Unten links wird die gewünschte Menge an Aktien, die gekauft werden sollen, angegeben.

Rechts daneben ist das Produkt aus Aktienanzahl und Limit zu sehen. Dabei handelt es sich um den insgesamten Preis für die Order, ohne Transaktionskosten. Neben der Limit-Order gibt es noch die Market oder Stop-Limit Order. Bei der Market Order muss kein Preis angeben werden. Die gewünschte Anzahl Aktien wird zum aktuellen Marktpreis gekauft.

Ein Stop Limit Kauf ist dagegen ein Kauf, der erst ausgeführt wird, wenn das Stop-Limit erreicht. Die Order wird dabei aber solange ausgeführt, bis das festgesetzte Limit darüber erreicht wird. Das Limit, was darüber liegt, darf aber nicht erreicht werden.

Wie erkenne ich günstige Aktien?

Zunächst einmal räumen wir mit dem Irrtum auf, dass eine Aktie günstig ist, nur weil diese einen geringen Kurs aufweist. Eine Aktie ist nämlich dann nur optisch günstiger. Angenommen Person A hat zehn Aktien a 100 Euro, die für 0,01 % Anteile an einem Unternehmen stehen. Nun führt diese Firma einen sogenannten Aktiensplit durch, damit der Kurs optisch billiger ist.

Dieser ist in dem Verhältnis 1:10. Für eine Aktie erhält Person A Gratis nun neun weitere Aktien. Gleichzeitig teilt sich Gewinn pro Aktie und damit auch der Börsenkurs durch zehn, da nun zehnmal mehr Aktien im Umlauf sind. Optisch wirkt eine Aktie nun günstiger, Person A besitzt mit 100 Aktien a 10 Euro aber weiterhin exakt den gleichen Anteil am Unternehmen wie vorher.

Genauso dürfen andere Aktien nicht einfach anhand des Kurses bewertet werden. Angenommen man könnte man bekommt die Möglichkeit eine von insgesamt 100 Apple Aktien für 100.000 Euro zu kaufen. Für 100.000 Euro würde einem also 1 % an Apple gehören. Gleichzeitig kostet eine Netflix Aktie beispielsweise nur 1 Euro.

Dafür gibt es aber insgesamt 500 Milliarden Netflix Aktien. 100.000 Netflix Aktien hört sich demnach zwar besser an und mag auf den ersten Blick ein Schnäppchen zu sein, doch bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass du damit die Apple Aktie 2 Millionen Mal unter Marktwert gekauft hättest. Der Kurs x die Anzahl der eigenen Aktien spiegeln aber nur unseren Anteil an dem Kurs x alle Aktien, also der Marktkapitalisierung eines Unternehmens wieder.

 

Einbeziehung von Kennzahlen

Als Indikator für günstige Aktien reicht die Betrachtung von Aktienanzahl und Kurs also nicht. Für eine Bewertung einer Aktie sind deshalb mehrerer Kennzahlen interessant. Hervorzuheben wäre zum einen das Kurs Buchwert Verhältnis KBV. Beträgt dieses weniger als 1, ist das Unternehmen nach Veräußerung aller Vermögensgegenstände und Abzug aller Schulden mehr wert, als es aktuell an der Börse gehandelt wird.

Gleiches gilt für das Kurs Umsatz Verhältnis KUV. Sehr geläufig und ein guter Indikator für schnelle Einschätzungen ist der Price-Earning to Growth Indikator PEG, der sich aus dem Kurs Gewinn Verhältnis KGV und dem Gewinnwachstum pro Jahr ableitet. Ein KGV von unter 12 wird an der Börse verallgemeinert als günstig angesehen.

Um laut PEG in Verhältnis zum Gewinnwachstum eine noch deutlich aussagekräftigere Informationen zu erhalten, sollte das Gewinnwachstum bei 12 % oder mehr liegen, sodass das PEG bei 1 oder darunter liegt. Dabei sollte idealerweise aber nicht nur ein Jahr betrachtet werden. Durch Einmaleffekte können beispielsweise plötzlich sehr niedrige PEGs erzielt werden. Zudem sollten immer nur Unternehmen ähnlicher Branchen verglichen werden.

Wachstumsunternehmen oder „gute Aktien“ sind meist sehr hoch bewertet. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass selbst diese noch positiv überraschen können. Andere Aktien aus „langweiligen Branchen“ wie beispielsweise Konsumgüter oder Öl besitzen dagegen recht geringe Bewertungen, andere Unternehmen sind dagegen gering bewertet, weil etwas schiefläuft oder das Unternehmen einfach schlecht geführt wird.

„Wie erkenne ich günstige Aktien?“ kann also damit beantworten, dass die jeweilige Aktie ein günstiges KUV, KBV, und ein günstiges PEG ohne Einmaleffekte aufweist. Zusätzlich sollte das Unternehmen hinter der Aktie auch gesund sein, sodass eine hohe Eigenkapitalquote von mindestens 25% aufgewiesen werden kann. Des Weiteren ist eine hohe Eigenkapitalrendite sowie eine hohe EBIT-Marge ratsam.

Wann Aktien kaufen?

Den perfekten Zeitpunkt, um Aktien zu kaufen gibt es nicht. Die Chance, dass eine Aktie nach dem Kauf höher als vorher steht, beträgt 50 vs. 50. Nach eigenem Empfinden, hat man aber wohl öfters Pech als Glück, sodass Aktien genau nach dem Kauf wie von Geisterhand erst einmal fallen. Zögert man dagegen, steigt der Kurs plötzlich und man hat nach eigenem Empfinden wieder falsch gehandelt.

Aus rationaler Sicht kann man die Frage „Wann Aktien kaufen aber sehr wohl beantworten?“. Niemand kann vorhersehen, ob die Kurse einer Aktie morgen steigen oder fallen. Man kann sich lediglich umfassend über ein Unternehmen informieren und spekulieren, dass die Aktie in mehreren Monaten, Jahren oder Jahrzehnten wahrscheinlich höher oder tiefer als heute steht.

Ein Timing der Börse ist also unmöglich und allein der Versuch dazu wäre vermessen. Kurzfristige Spekulationen sind also Zeitverschwendung, da die beiden Ausgänge mehr oder weniger willkürlich ausfallen. Langfristig können aber sehr wohl Aussagen getroffen, ob ein Unternehmen in Zukunft einen höheren Aktienkurs haben wird.

Wer sich also die Frage „Wann Aktien kaufen?“ stellt und es um die kurzfristige Performance geht, wird feststellen, dass heute, morgen oder ein anderer Tag der beste für einen Aktienkauf ist. Die kurzfristige Performance hängt also sehr viel mit Glück und Spekulation zusammen. Kurzfristig sind Gewinne oder Verluste aufgrund von Kursschwankungen nur für den kurzfristigen Investor entscheidet.

Hohe Gewinn/Verlustchancen gibt es dabei bei stark schwankenden Aktien oder unmittelbar vor wichtigen Daten wie Quartalsmitteilungen. Der normale Aktieninvestor ist jedoch nicht auf kurzfristigen Erfolg aus. Dennoch möchte dieser für ein besseres Gefühl auch kurzfristig Verluste eher vermeiden. Um dem zu entgehen, kann die Frage „Wann Aktien kaufen?“ ganz einfach mit „regelmäßig“ beantwortet werden.

Auch der langfristige Investor will nicht zu viel für eine Aktie bezahlen und gerade einen schlechten Zeitpunkt erwischen. Also kauft er in regelmäßigen Abständen oder über einen Sparplan, um zum Durchschnittspreis einzukaufen.

Interessanterweise ist die historische Rendite bei einem sofortigen einmaligen Investment dennoch höher. Wer aber als risikobereiter, langfristiger Investor kurzfristige Schwankungen ertragen kann, sollte die Frage „Wann Aktien kaufen“ mit „sofort“ beantworten, da langfristig selbst das schlechteste Timing ausgeglichen wird.

Wie viele Aktien kaufen?

„Wie viele Aktien kaufen?“ ist eine oft gestellte Frage, die letztendlich davon abhängt wie hoch der Kurs einer Aktie ist, wie viel Kapital man zur Verfügung hat und wie hoch der Anteil der Aktien im eigenen Depot sein soll.

Es dürfte bekannt sein, dass beim Aktienkauf diversifiziert werde sollte. Das Verteilen von Geld auf mehrere Unternehmen streut das Risiko und verhindert größere Kapitalverluste bei einer Fehlinvestition.

Mit steigendem Kapital, können auch mehr Positionen aufgebaut werden, da die Gebühren dann irgendwann zu vernachlässigen sind. Das Depot sollte in der Regel aber aus mindestens zehn Positionen bestehen.

Dabei sollte eine Kauforder für ein Wertpapier nicht mehr als 1% der Transaktion kosten, da diese sonst als unwirtschaftlich gilt. Einsteiger sollten deshalb auf geringe Gebühren achten oder sich für sogenannte Aktiensparpläne entscheiden. Diese sind meist sehr günstig oder teilweise sogar kostenlos und bieten eine gute Möglichkeit regelmäßig bereits mit kleinen Summen zu investieren.

Einzelkäufe bei etwa zehn Aktien würden bei zehn Aktien im Portfolio beispielsweise erst ab einem verfügbaren Kapital von mehr als 2000 Euro wirtschaftlich Sinn ergeben. Alternativ kann das Portfolio während des Aufbaus auch etwas weniger als zehn Positionen beinhalten, sodass eventuelle Transaktionskosten weniger ins Gewicht fallen.

Wann Aktien nachkaufen?

Da im Regelfall Reserven sowie ein festes Einkommen mit einer gewissen Sparquote besteht, wird von Zeit zu Zeit immer wieder neues Kapital zum Investieren frei. Wird dieses in keine neue Aktie investieren, stellen viele sich die Frage „Wann Aktien nachkaufen?“. Aktien nachzukaufen bietet oftmals den Nachteil, seinen günstigen Einstiegskurs zu verteuern, sodass man sich ein Investment wie immer gut überlegen sollte.

Deshalb ergibt es in allererster Linie Sinn, in Schwächephasen des Unternehmens oder des Marktes zu kaufen. Langfristig können geringe Abweichungen im Einstiegskurs nämliche riesige Unterschiede in der Rendite ergeben. Gibt es also kurzfristige oder mittelfristige Probleme, die auf absehbare Zeit behoben werden können, solltest du als langfristiger Investor Aktien nachkaufen.

Ein weiterer Grund Aktien nachzukaufen ist es, die Gewichtung des eigenen Portfolios aufrechtzuerhalten. Gibt es einige Top Performer in deinem Portfolio, sind diese vielleicht plötzlich deutlich stärker als andere Aktien gewichtet. Um das auszugleichen, können Aktien der Top Performer verkauft werden oder Aktien der weniger guten Performer nachgekauft werden.

Wir bevorzugen in jedem Fall die letzte Variante, da neben Steuern die gute Performance der jeweiligen Aktien in der Regel gute Gründe hat. Zudem ist es unwahrscheinlich, dass diese nach der Reduzierung des Anteils plötzlich viel schlechter laufen werden.

Gleichzeitig kann argumentiert werden, dass bisherige Underperfomer noch Kurspotenzial haben. Sind diese plötzlich stark gewichtet, sind die Zugewinne im Depot noch einmal deutlicher sichtbar.

Eine sehr angenehme Antwort, die die Frage „Wann Aktien nachkaufen?“ irrelevant macht, sind günstige Aktiensparpläne. Diese sollten auf die Aktien, mit denen man sich am wohlsten fühlt, laufen.

Durch einen Aktiensparplan fallen Überlegungen über Kaufzeitpunkte gänzlich weg, da regelmäßig und automatisch für einen bestimmten Geldbetrag gekauft wird. Da dieser sehr gering ist, können auch Einsteiger so super Aktien nachkaufen.

Wann Aktien verkaufen?

Die Frage „Wann Aktien verkaufen?“ ist wohl eine der meist gestellten Fragen an der Börse. Als langfristiger Investor ist diese aber mit „Nur in Ausnahmefällen“ zu beantworten.

Wer sich als extremer Buy and Hold Investor sieht, wird nicht einmal darüber nachdenken je Aktien zu verkaufen. Verfechter anderer Strategien sehen dies aber sicherlich anders.

Im Optimalfall weiß man bei dem Kauf einer Aktie, was einen wieder zu einem Verkauf bewegen müsste. Wird eine klare Strategie verfolgt, passt diese Aktie vielleicht irgendwann nicht mehr in das Schema, sodass ein Verkauf unabdingbar ist.

Grund dafür könnten sich ständig verschlechternde Kennzahlen sein. Wer gründlich analysiert, traut beispielsweise etwas Elementarem wie dem Management des Unternehmens nicht mehr. Nachfolgend gibt es eine Anleitung zu Aktien verkaufen Limit.

Die Frage „Wann Aktien verkaufen?“ stellt sich aber auch zurecht, wenn Aktien besser laufen, als sie eigentlich sollten. Der Kurs des Unternehmens ist einfach heißgelaufen und fernab von jeglicher Realität. Selbst als langfristiger Investor kann es hier Sinn ergeben, geringe Teile der eigenen Position abzugeben um entweder in günstigere Aktien zu investieren oder bei der nötigen Korrektur wieder einzusteigen.

Kann man Aktien immer verkaufen?

In der Regel kann man Aktien immer verkaufen. Dies ist jedoch nur während der Handelszeit der jeweiligen Börse, also meistens nur werktags, von morgens bis abends möglich.

Je höher das Handelsvolumen, desto schneller können diese verkauft werden. Unbekannte Aktien werden nur wenige Male am Tag gehandelt, größere Mengen können eventuell nur teilweise oder mit größeren Abschlägen verkauft werden.

Es gibt aber den Sonderfall, dass bei einer besonders negativen News der Handel kurze Zeit ausgesetzt werden kann. In diesem Zeitraum können keine Aktien verkauft werden, anschließend ist der Handel aber wieder freigeben und die Aktien können verkauft werden.

Ein weiterer Sonderfall ist ein möglicher Aktiensplit oder Aufspaltung eines Unternehmens in mehrere. Die meisten Broker brauchen wenige Stunden, um alle Umstellungen vorzunehmen.

Aktien verkaufen Order erstellen

Hier ist eine Aktien verkaufen Limit Order von Netflix als Beispiel aufgeführt. Diese Order bezieht sich auf die elektronische Börse New Yorks „Nasdaq“. Deswegen wird der Kurs auch in Dollar angegeben, die Aktie wird also in der USA gekauft.

Links sehen wir, dass der Reiter hier auf Verkaufsorder steht. Unabhängig der Transaktion muss noch die Anzahl der Aktien angegeben werde, die bewegt werden sollen. Rechts daneben ist zu sehen, wie lange die Aktien Verkaufsorder aktiv bleiben soll.

In unserem Fall gilt diese nur für einen Tag, sie kann aber auch auf unbefristete Zeit erhoben werden. Unter der Kennzeichnung als Verkaufsorder ist angegeben, dass es sich um die besagte Aktien verkaufen Limit Order handelt.

Rechts daneben ist das festgelegte Limit zu sehen. Wenn der Aktienkurs gleich oder höher als dieses Limit ist, wird die Order ausgeführt und die Aktien verkauft. Darunter ist die Anzahl der Aktien, die verkauft werden sollen, aufgeführt.

Aktien verkaufen Limit erklärt

In der Ecke unten rechts ergibt sich schließlich das Produkt aus Aktienanzahl und angegebenem Limit Preis. Anschließend wird die Order abgeschickt. Wird die Transaktion fällig, fallen in der Regel Transaktionskosten an. Diese setzen sich aus einer kleinen Pauschale sowie einem geringen Prozentsatz zusammen. Werden Anteile nun zu deinem eingestellten Preis angeboten, wird die Order aktiviert, Aktien zu deinem Depot hinzugefügt und die Transaktionsgebühr abgezogen.

Neben der Limit-Order gibt es noch die Market oder Stop-Loss Limit Order. Bei der Market Order muss kein Limit Preis angeben werden. Die gewünschte Anzahl Aktien wird zum aktuellen Marktpreis verkauft. Ein Stop Loss Order ist dagegen ein Verkauf, der erst ausgeführt wird, wenn die Stop-Loss Grenze erreicht wird. Kommt es zur Berührung dieser Grenze, wird die gewünschte Anzahl an Aktien automatisch zum nächsten Marktpreis abgestoßen.

Dies kann aber auch gefährlich werden, da bei einem Crash so plötzlich ganz viele Verkäufe sowie Stopp Loss Orders zusammenkommen, sodass die eigene Aktie am Ende zu einem Marktpreis verkauft wird, der deutlich unter dem angegebenen Limit liegt.