Aktienkultur fördern
weil alleiniges Sparen sicheres Geld verlieren bedeutet
weil übermäßiger Konsum langfristig unglücklich macht
weil unsere Rente alles andere als sicher ist
Was ist Aktienaktivist.de?
Aktienaktivist.de ist eine All-in-One Plattform für kostenlose Inhalte über Aktien, Finanzen und Investments aller Art. Aktuelle Börsendaten, Kryptokurse, Guides für Einsteiger, Investitionsideen oder sonstige Ratgeber, Aktienaktivist.de bündelt all diese Informationen. Wir machen dich fit beim Investieren und setzen uns dafür ein, was in der Schule vergeblich gesucht wird:
Lohnt sich Investieren überhaupt?
Die Themen Finanzen und Geldanlage mögen dir anfangs vielleicht etwas trocken vorkommen – und hey, das sind sie für die meisten Menschen wahrscheinlich auch. Um das Thema drumherum kommt man unserer Meinung nach jedenfalls nicht mehr.
Die Sparerzinsen stehen so tief wie und sorgen mit Inflation von über 2 Prozent für einen saftigen Kaufkraftverlust. Die Börse ist dafür die idealer Lösung, denn ja, Zinserträge sind nicht nur durch ein Sparbuch möglich. Nehmen wir den DAX als Beispiel.
Von 1968-2018 stieg dieser durchschnittlich 7% – ein abnorm großer Unterschied zu 0,3% Sparerzins. Und das Schöne ist: Der DAX ist nichtmal ein besonders guter Index, amerikanische Indizes liefen bsp. deutlich besser. Mit sogennaten ETFs lassen sich diese Indizes mittlerweile fast 1 zu 1 nachbilden, du kannst also die gleiche Rendite wie der Markt erwarten.
Duch ETFs sind 7-10% Rendite langfristig nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Rechne gerne einmal nach was das für deine Finanzen bedeuten würde, überschätze dich nicht, sei aber auch nicht zu konservativ: Ich bin mir sicher, du wirst überrascht sein.
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Ø DAX Rendite 1968-2018
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Aktueller Sparbuch Zins April 2022
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Aktuelle Inflation März 2022
Finde heraus, wo du in Zukunft finanziell einmal stehen könntest.
Zinsrechner
Welcher Effekt wirkt hier eigentlich?
Hier wirkt der Zinseszinseffekt. Der Zinseszins bezeichnet Zinsen, die auf bereits verzinstes Kapital anfallen, sodass es sich nicht um lineares, sondern um exponentielles Wachstum handelt.
Wer also heute auf Konsum verzichten kann, hat durch Zinsen in Zukunft viel mehr Mittel dafür. Zunächst kommt es also zu geringen Zuwächsen in Form geringer Zinsen. Werden diese reinvestiert, fallen nächstes Jahr Zinsen in derselben Höhe plus Zinsen auf die reinvestierten Zinsen an.
Anschließend fallen auch auf diese Zinsen wieder Zinsen an, sodass es sich um ein ständig verstärkenden Effekt handelt. Grundsätzlich gilt: Je früher investiert wird, desto besser. Umso mehr investiert wird, desto besser. Und je länger investiert wird, desto besser.
„Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder. Wer ihn versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn.“
Albert Einstein
Warum betreiben wir Aktienaktivist?
In erster Linie lieben wir natürlich Aktien und möchten die Aktienkultur stärken. Dies ist unserer Meinung auch notwendig, denn auf der Arbeit, in der Schule oder im Studium sind Aktien nur selten ein Thema.
Es sind jedoch nicht nur wenig über Aktien, sondern ganz allgemein wenig über Geld gesprochen. Das ist schade, denn hier läuft unserer Meinung nach viel schief.
Konkret sind uns hier zwei verschiedene, aber häufige Sichtweisen auf Geld und Gesellschaft aufgefallen, die wir von Aktienaktivist aus finanzieller Sicht als problematisch ansehen.
Die finanziellen Probleme, die damit einhergehen, werden wir zum einfacheren Verständnis am Bespiel von Daniel und Chris veranschaulichen.
Der sparsame Daniel
Hey, ich bin Daniel, 25 Jahre alt, schuldenfrei und arbeite bei einem mittelgroßen Unternehmen. Ursprünglich hatte ich eine tolle Geschäftsidee, die ich nach der Jobzusage aber verworfen habe.
Ich würde dann meine Freizeit und womöglich Geld verlieren, auch deshalb halte ich von der Börse nichts, die ist mir zu riskant und nur etwas für Reiche und Zocker.
Insgesamt lebe ich möglichst sparsam, das Geld was am Ende des Monats übrig bleibt, kommt auf mein Sparbuch für schlechtere Zeiten, reich werde ich damit vielleicht nicht, außer natürlich ich gewinne überraschend im Lotto.
Der ausschweifende Chris
Hi, ich bin Chris, 24 Jahre alt, bin Daniels direkter Arbeitskollege und habe ein paar Schulden, weshalb ich manchmal ein paar Probleme mit dem Vermieter habe.
Nach der Arbeit esse ich meist im Restaurant, auch Party am Wochenende ist mir sehr wichtig. Dafür brauche ich auch ein passendes Auto, der neueste Audi ist für mich immer ein Muss.
Auch wenn ich mir das zugegebenermaßen eigentlich kaum leisten kann: Die paar Hundert Euros Zinsen zur Finanzierung sind mir das wert.
Zwei unterschiedliche Einstellungen zu Geld – beide sind leider nicht zielführend.
Welche Probleme ergeben sich?
Aus unserer Sicht handelt Daniel nicht optimal: Dies fängt bei der Einstellung an, Risiken falsch zu bewerten. Reale Erfolgschancen wie eine erfolgreiche Geschäftsidee oder Investieren an der Börse sind für ihn kein Thema, auf die unrealistische Chance eines Lottogewinns vertraut er dagegen.
Leider entgeht Daniel so die Chance, Wohlstand aufzubauen und eventuelle Träume zu verwirklichen. Durch Inflation und Nullzins hat er am Ende leider viel „umsonst“ gespart und und kann bei Renteneintritt auf weniger Rücklagen bauen, als er es sich vielleicht erhofft hätte.
Auch Chris handelt nicht optimal: Ohne Rücklagen, kann er nur schwer auf außerplanmäßige Ausgaben reagieren. Leider hat Chris zusätzlich jedoch och Schulden, auf welche er hohe Zinsen zahlen muss.
Er muss durch seine Finanzierungen also ordentlich draufzahlen und unterliegt damit einem negativen Zinseszinseffekt. Mit steigendem Alter wird für Chris besonders Altersarmut oder der Zwang zu einem Job in hohem Alter zum realen Problem, da er ausschließlich von der gesetzlichen Rente abhängig ist.
„Manchmal ist nichts zu riskieren der sicherste Weg um zu verlieren.“
„Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, von Geld, das wir nicht haben, um Menschen zu beeindrucken, die wir nicht mögen.“
Das können wir aus den Fehlern von Daniel und Chris lernen.
Bewerte Risken richtig und handle rational
Daniel hat sich dazu entschieden, sein Geld zu Nullzinsen auf dem Konto zu lassen. Unser Meinung nach ist dieses stumpfe Sparen nicht rational, warum erklären wir nun. Angenommen Daniel besitzt 20.000 Euro und überlegt, was er tun soll. Er hat nun die Wahl sein Geld entweder auf dem Sparbuch mit 0% Rendite oder in den DAX zu Ø7,8% Rendite zu investieren.
Aufgrund von zwei Effekten funktioniert dies jedoch nicht: Der offensichtlichste Effekt ist der anhaltende Anstieg des Preisniveaus. Wir messen unseren Wohlstand, an dem, was wir dafür kaufen können. Während ein Kind mit 5 Euro vor 15 Jahren unzählige Kugeln Eis kaufen konnte, gibt es manchen Orten mittlerweile nur noch 3 Kugeln Eis dafür.
Die Idee hinter dem Sparen ist in Zukunft mehr zu haben. Doch genau diesem Grundsatz widerspricht das Eis Beispiel vehement, da wir aktuell auf dem Sparbuch keine Zinsen bekommen. Wer heutzutage also fleißig stumpfes Sparen betreibt, wird in Zukunft paradoxerweise weniger Geld haben. Auch Opportunitätskosten spielen eine Rolle:
Dies sind keine echten Kosten und stellen entgangene Gewinne dar. Hätten wir in gleicher Zeit beispielsweise Gewinne von 100€ hätte machen können, könnte man diese 100 € als Opportunitätskosten werten. In unserem Beispiel beträgt die durchschnittliche Inflation 2%, tut Daniel also nichts, würde sein reales Vermögen jährlich um 2% schrumpfen.
Auf dem Sparbuch schrumpft es ebenfalls jährlich um 2%, da auch hier keine positive Rendite erzielt wird. Er erfährt zudem, dass seit Aufzeichnung des Dax im Jahr 1967 20 Jahre Anlagedauer zu 100% realen Kapitalerhalt geführt haben. Egal zu welchem ungünstigen Zeitpunkt man also investiert hat, man konnte mindestens eine Rendite in Höhe der Inflation erzielen.
In den allermeisten Fällen sogar deutlich besser, eben durchschnittlich 7,8%. Wenn man nun die Erwartungswerte beider Investitionen vergleichen würde, gäbe es nach 20 Jahren Anlagedauer ein klares Ergebnis: Die Aktienanlage ist die bessere Anlage. Zumindest ein realer Kapitalerhalt war hier in der Vergangenheit sicher.
Das Sparbuch dagegen verspricht bei 0% Rendite zu 100% einen realen Kapitalverlust. Welches ist nun die sichere Anlage? Natürlich das Aktieninvestment. Welche Anlage bevorzugt ein risikoaverser Anleger? Natürlich die Aktienanlage, da diese einen höheren Erwartungswert aufweist. Risikoaversion bedeutet nämlich nicht keine Risiken einzugehen.
Der rationale, risikoaverse Investor wählt bei ähnlichen Investitionsalternativen deshalb die Alternative mit dem besten Erwartungswert und nicht die ohne irgendein Risiko. Leider sind wir Menschen jedoch nicht immer rational. Anders lässt sich wohl kaum erklären, warum viele Menschen hier dennoch das Sparbuch aufgrund ihrer Sicherheit bevorzugen würden.
Dass sie sich damit die Sicherheit kaufen, in 20 Jahren weniger Geld zu haben, scheint sie dabei nicht zu stören. Aufgrund fehlender finanzieller Bildung in Deutschland und dem allgemein verbreiteten Irrglauben Aktien wären etwas für Reiche, scheinen besonders Normal- und Geringverdiener von diesem irrationalen Handeln betroffen zu sein.
Auch wenn diese vielleicht über geringere Ersparnisse verfügen, wird sich bewusst gegen eine verzinste Anlage am Aktienmarkt entschieden. Während „Reiche“ deshalb nun regelmäßig durch Zinsgewinne ihr Vermögen steigern können, ist dies bei Menschen die auf zinslose Anlagen vertrauen nicht so. Die Schere zwischen „Arm und Reich“ wird demnach jährlich exponentiell größer.
Lebe nicht über deinen Verhältnissen und bilde Rücklagen
Zudem ist es wichtig, keine Konsumschulden zu besitzen. Schulden sind für den Schuldner grundsätzlich was schlechtes, außer dieser werden aus Investitionsgründen getätigt. Besitzt man wie Chris trotzdem welche, sollten diese schnellstmöglich reduziert werden. Eine detaillierte Ausgabenübersicht für ein Verständnis über überflüssige Ausgaben könnte hier hilfreich sein.
Zudem darf nach Begleichen der Schulden auch nicht in alte Muster verfallen: Unter keinen Umständen dürfen Dinge gekauft werden, die man sich eigentlich nicht leisten kann. Aber auch über Dinge, die man nicht zwingend braucht sollte man nachdenken: Je weniger Kosten, desto einfacher das Bilden von Rücklagen.
Diese sind extrem wichtig, um bei außerplanmäßigen Ausgaben nicht kalt erwischt zu werden, um so eventuell wieder Schulden aufnehmen zu müssen. Aber auch generell sind Rücklagen und eigene finanzielle Vorsorge wichtig. Beispielweise ist für uns die gesetzliche Rente alles andere als sicher.
Wie ernst es um unsere zukünftige Rente steht, wissen nämlich nur die wenigsten. Aus politischer Sicht wäre es wohl auch eher suboptimal, eventuelle dem Volk in Gänze zu erklären warum das Rentenmodell in wenigen Jahrzehnten nicht mehr funktionieren kann und die Politik dennoch am System festhält. Doch was ist das Problem? Knapp zusammengefasst:
Unsere Gesellschaft wird immer älter, Rentenerhöhungen gibt es trotzdem ständig. Während 1955 fünf Leute einen Rentner finanzierten, sind es 2030 nur noch zwei. Es kann so nicht weitergehen. So hart es klingt: Wir glauben, dass wer nicht jetzt bereits privat vorsorgt, wird Probleme bekommen.
Sich daran zu halten ist einfacher als man denkt – und es macht auf Sicht einen riesen Unterschied.
Unser Fazit
Wirklich selten sind genannte Sichtweisen auf Geld wie die von Daniel und Chris nicht. Doch lohnt sich wirklich ein Umdenken? Das Bilden von Rücklagen und der Verzicht auf tolle Produkte sind ja erstmal recht negativ. Und auch die neueste Netflix Serie ist sicherlich spannender als die Recherche über Börse und Finanzen.
Kurzfristig würden wie diese Veränderungen deshalb vermutlich erstmal negativ empfinden, wer auf lange Sicht jedoch sparsamer lebt, Rücklagen bildet und sein Geld rational investiert, hat die Chance mehr als sich nur finanziell für das Alter abzusichern.
Wir glauben sogar, dass jeder Einzelne, wenn er nur früh genug anfängt, in der Lage ist, früher oder später finanziell unabhängig zu werden. Je nach den eigenen Mitteln, Durchhaltevermögen oder Glück wird dieses Ziel früher oder später erreicht.
Eine genaue Anleitung zum Reichtum gibt es leider nicht. Rationales Verhalten und ein kluger Umgang mit Geld führen aber wahrscheinlich schneller zum Ziel als ein Sechser im Lotto.